zur Kenntnis genommen

Sachvortrag:

 

Herr Dr. Reis und Herr Schwan vom Umwelt-Campus Birkenfeld referieren zum Thema Klimaschutzmodellkommune.

Gemeinde Fuchstal – Modellhafte Zukunftskommune für eine nachhaltige Entwicklung

Um die Zukunftsfähigkeit in Kommunen sicherzustellen, ist ein nachhaltiges Handeln unerlässlich. Hierfür müssen innovative Wege beschritten werden, welche die wirtschaftliche Situation in den Kommunen langfristig verbessern.

Mit dem Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3) unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereits seit über zehn Jahren die Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für ein zukunftsorientiertes Handeln und liefert innovative Lösungen und Produkte für eine nachhaltige Gesellschaft. Es besteht also kein Mangel an guten Forschungsergebnissen, jedoch herrscht ein Defizit beim Transfer dieser praktischen Anwendungen für Entscheider und Umsetzer.

Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) vom Umwelt-Campus Birkenfeld (Hochschule Trier) wurde vom BMBF damit beauftragt, im Rahmen der „Roadshow Nachhaltige Entwicklung“, bundesweit Kommunen über die umfassenden Ergebnisse der FONA-Forschung zu informieren.

Thematischer Fokus bilden hierbei die Themenfelder Land- und Flächennutzung, Wasserwirtschaft und Energieversorgung. Die vorgestellten Lösungsansätze wurden von Forschenden gemeinsam mit Partnern aus Kommunen und Wirtschaft entwickelt und erprobt. Auf dieser Grundlage können Kommunen ein Nachhaltigkeitsmanagement bilden, mit dem neue Wirtschaftsmodelle, zusätzliche Arbeitsplätze und eine nachhaltige Zukunft möglich werden.

Die Roadshow besteht aus zwei Teilen. In insgesamt sechs Veranstaltungen in ganz Deutschland erhielten zunächst rund 200 Kommunalvertreterinnen und Kommunalvertreter Informationen über konkrete Ergebnisse der FONA-Forschung. Im zweiten Teil, beginnen ausgewählte Kommunen gemeinsam mit den IfaS-Wissenschaftlern die praktische Anwendung von Produkten aus der FONA-Forschung. Im April 2019 startete der Aufruf zum Wettbewerb „Modellhafte Zukunftskommunen für eine nachhaltige Entwicklung“, zu welchem die Gemeinde Fuchstal sich erfolgreich beteiligen konnte und nun als eine von 27 Modellkommunen ein Nachhaltigkeits-Coaching durch das IfaS erhalten wird. Im Rahmen der Beratungsleistung stehen der Gemeinde Fuchstal rund 30 Beratertage zur freien Verfügung. Der Gesamtprozess erstreckt sich über etwa ein Jahr.

Zunächst werden die maßgeblichen ökonomischen, ökologischen und sozialen Strukturen sowie geplante Entwicklungen, in Bezug auf die mit der Roadshow betrachteten Themenschwerpunkte, in enger Abstimmung mit kommunalen Entscheidungsträgern analysiert. Darauf aufbauend werden die spezifischen Stärken, Schwächen und damit langfristig entstehende Chancen und Risiken identifiziert. Nach der Identifizierung möglicher Lösungsansätze werden in Abstimmung mit der Kommune die Handlungsansätze festgelegt, die im weiteren Verlauf zu umsetzungsfähigen Projekten vertieft werden.

Die ausgewählten Projektansätze werden mittels Projektskizzen detaillierter beschrieben. Die Kurzbeschreibung der Projektidee umfasst eine argumentative Plausibilitätsprüfung hinsichtlich der Umsetzbarkeit sowie Angaben zu bspw. erforderlichen Infrastrukturen, Techniken und Akteuren. Eine erste Abschätzung der Wirtschaftlichkeit des Vorhabens und des damit verbundenen Investitionsvolumens wird ebenfalls vorgenommen. Darüber hinaus werden mögliche regionale Wertschöpfungseffekte, soweit möglich, auch anhand quantitativer Aussagen (z. B. in Geldeinheiten oder nach Arbeitsplatzeffekten) dargelegt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden als Handlungsempfehlung soweit ausformuliert, dass diese der Kommune als Grundlage für einen Gremien-/Ratsbeschluss zur Umsetzung des Vorhabens dienen.

Das IfaS

Unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Heck betreut das IfaS nationale und internationale Projekte in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, kommunalen Gebietskörperschaften, Behörden, Ministerien, Unternehmen sowie anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.

Der intelligente, ressourceneffiziente Umgang mit Stoff- und Energieströmen ist das Rückgrat einer nachhaltigen Gesellschaft. In der Philosophie des IfaS ist die Optimierung der Stoff- und Energieströme weniger eine technische Herausforderung als vielmehr eine Frage des Managements. Die fundierte Analyse der Ist-Situation, der Aufbau von Akteursnetzwerken zur Lösungsfindung, die innovative Kombination neuer und bewährter Technologien sowie die Entwicklung innovativer Finanzierungsinstrumente bilden daher die Arbeitsschwerpunkte des IfaS.

Hierauf aufbauend verbinden die Projekte des IfaS den Anspruch, die Steigerung der regionalen Wertschöpfung u.a. mit Aspekten der Ressourcenschonung und dem Klimaschutz zu verbinden. Interdisziplinäre Lösungsansätze im Einklang von Ökologie und Ökonomie gehören daher neben Dynamik, Flexibilität und interkultureller Kompetenz zur Philosophie des Institutes.

Mehr dazu: www.stoffstrom.org

 


Beschluss:

 

Der Gemeinderat nimmt Kenntnis.